17. Dezember, 15.30 Uhr. „Autumn Leaves…“. Ein Jazz-Konzert zum Advent mit Johannes Langenhagen (Flügel), Clemens Oerding (Gitarre), Andreas Köhler (Violine, Gesang) aus Berlin. || 11.Januar 2024, 19 Uhr. „Poesie und Musik.“ Matthias Marx zur Kraft der Melancholie. || 17. Januar 2024, 19 Uhr. „Zwischen Leinwand und Bühne. Der Maler Alexander Camaro im Nachkriegsberlin“. Ein Vortrag von Dr. Anna Krüger. || 25.Januar 2024, 19 Uhr. „Strandgut am Acheron“. Lesung und Gespräch mit Andreas Kühne und Christoph Sorger, Gast Moritz Götze. || 15.Februar 2024, 19 Uhr. „Duetto G-Dur für Flöte und Violine von Franz Anton Hoffmeister“. Konzert mit Isabelle Chenot, Flöte und Uwe Prochnow, Violine. ||

STUDIO: Uwe Pfeifer

Grafik

Ein Werk, geprägt von inneren Kontinuitäten

Als ein Vertreter der “Leipziger Schule”, in der ihm Mattheuer, Tübke und Meyer-Foreyt die Lehrer waren, hat Uwe Pfeifer seit dem Studienabschluß 1973 bereits ein Werk geschaffen, daß in Ost wie West bekannt und gleichsam geachtet ist. Die Beziehung oder Nicht-Beziehung des Menschen in der Gesellschaft, in kleineren und größeren Gruppen, bis hin in die Zweisamkeit interessiert und interessierten Uwe Pfeifer. Jeder Betrachter findet seine Hinweise auf die Wiedersprüche. Und nicht von ungefähr also hat der Künstler damit zum Teil für gewaltigen Gesprächsstoff gesorgt, für Auseinandersetzungen und Dispute. Er hat sich eingemischt in das, was ihn anging, und nicht als Unbeteiligter. Hat sich auch der gesellschaftliche Hintergrund verändert oder ist er gar verloren gegangen, so hat doch seine künstlerische Äußerung aus jenen Tagen unwiderruflich Bestand. Und das kann nicht verloren gehen. Der Kunstverein zeigt derzeit im STUDIO einen kleinen Ausschnitt aus dem grafischen Schaffen der neueren Zeit. Innere Kontinuität ist Uwe Pfeifer eigen. Die Wende brachte ihm einen künstlerische Anstoß, ablesbar gerade auch in der Grafik. Er wendet sich jenen zu, die ihn umgeben. Die Familie. Freunde. Menschen, die ihm nahe sind, die er sich nahe wähnt und nahe weiß, wie auf den intensiven Porträts im Flurbereich, wo die Farben Raum greifen, sich unendlich weitend. Andererseits wirken da Treppen und Geländer wie letzte endliche Stationen, die eine Eigenbewegung haben. Interieurs;Momentaufnahmen, die mitunter durch bedeutsam bestimmtes Detail ironisch gebrochen werden, sind wie Verweise auf neue Zwänge, Nöte und Konflikte einer gesellschaftlichen Entwicklung mit ihrer Freiheit des Wegwerfens, des aus dem Bildgehen, der mannhaften Kämpfe gegen Spiegelbild. Am Ende, die große Hand, die alles hält, das Kommen, Werden, Sein und Vergehen, eine Sekunde aufflackernd in der Ewigkeit – wie eine lakonische Feststellung, die betroffen macht einerseits, aber noch Raum läßt für Hoffnung.

Thomas Stein