Vorschau
Parallel zu den Ausstellungen finden regelmäßig Führungen, Lesungen, Konzerte, Podiumsgespräche und Feste statt, die das Programm der Kunsthalle ergänzen.
Parallel zu den Ausstellungen finden regelmäßig Führungen, Lesungen, Konzerte, Podiumsgespräche und Feste statt, die das Programm der Kunsthalle ergänzen.
mit Heidi Ritter und Eva Scherf (Halle (Saale))
Der hallesche Arzt Reil ist offen für moderne Ideen. So behandelt er den 23jährigen Wilhelm Grimm als dieser 1809 mehrere Monate in der Stadt weilt, um sich von Reil kurieren zu lassen. Er wird später mit seinem Bruder Jacob die weltbekannten Kinder- und Hausmärchen herausgeben. Die beiden Referentinnen eröffnen überraschende Einblicke in die Welt der romantischen Medizin und Reils Diskurs über den Wahnsinn, von dem sich auch so manche Dichter haben inspirieren lassen.
Eintritt 12,- € / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 10,- € inkl. Ausstellungsbesuch
Im Gespräch mit den halleschen Museumsdirektor*innen
Von jeher sind Direktoren-Führungen besondere Museumserlebnisse. Hier werden sie jetzt sogar doppelt interessant: Beim »Gemischten Direktoren-Doppel« können Besuchende fachkundige Museumsleitende auf Exkurse in ein jeweils anderes Museum begleiten. Die Veranstaltungsreihe des Museumsnetzwerks Halle möchte eine frische Perspektive auf das Prinzip der Direktoren-Führungen bieten und auch die enge Zusammenarbeit zwischen den halleschen Museen dokumentieren. Und so wurden die angebotenen Doppel nicht einfach ausverhandelt, sondern komplett per Losverfahren ermittelt.
Die Franckeschen Stiftungen (Thomas Müller-Bahlke) wurden zusammen mit der Kunsthalle “Talstrasse” (Matthias Rataiczyk) ausgelost und nach der “Hinrunde” in der Kunsthalle “Talstrasse” steht nun die “Rückrunde” in den Franckeschen Stiftungen an.
Das »Gemischte Direktoren-Doppel« ist ein exklusiver Beitrag zum stadtweiten kulturellen Themenjahr 2024 »Komm raus zum Spielen!«.
mit Maximilian Fleischer
Lassen Sie sich durch die aktuelle Ausstellung “Sehnsucht – Romantik” führen.
Die Führung dauert ca. eine halbe Stunde. Kommen Sie gerne etwas vor der Führung, wenn Sie sich noch Zeit nehmen wollen alleine durch die Ausstellungsräume zu gehen.
Eintritt 8,- € / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 6,- € zzgl. 2,- € Führungsgebühr
mit Dr. Paul Kaiser (Dresden)
Der Vortrag geht der Frage nach, wie es zur Wiederbelebung romantischer Künstlerideale in einer staatssozialistischen Gesellschaft kommen konnte. Die DDR sah sich selbst als Erfüllungsort aller humanistisch-universellen Ansprüche der Klassik, gegen deren Allmacht die nonkonformen „Romantiker“ aufbegehrten. Zeitgenössische Kritik fand aus diesem Grund gewissermaßen in der Projektionskulisse eines geschichtlichen Konfliktes statt und erwies sich für die bildenden Künste als existentiell. Auf Grundlage vieler Beispiele, auch aus der halleschen Kunstgeschichte, soll im Vortrag gezeigt werden, dass es in der bildenden Kunst im Osten Deutschlands neben der Hinwendung zu romantischen Motiv- und Traditionsbezügen ebenso um die Behauptung einer Künstlerrolle in Abkehr vom Normenkanon einer gesellschaftlichen „Normalität“ ging.
Die Romantik wurde in der bildenden Kunst in der DDR zu einem verfügbaren Reservoir für Protest und Autonomie. Zu ihrem wichtigsten Resonanzraum entwickelte sich die seinerzeit äußerst populäre Druckgrafik. Die Darstellung von den in einer geschlossenen Gesellschaft erreichbaren naturnahen Fluchträumen, wechselte mit der Ästhetisierung morbider und ruinöser Stadturbanität. Vor allem die Registratur des Scheiterns einer verratenen Utopie geriet zum bevorzugten Thema gerade der jüngeren Künstler. Ihr Gegenkonzept war Aktion, Gemeinschaft und der Rückgriff auf die bereits in der Romantik ausgeübte gattungsübergreifende Kunstproduktion. Diese äußerte sich in experimentellen Strategien, die auf offene Formen und auf eine starke Rückkopplung von Kunst und Lebenspraxis orientiert waren.
Eintritt 12,- € / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 10,- € inkl. Ausstellungsbesuch
mit Dr. Christina Böttcher
Ein Spaziergang durch Halles „Gartenträume“, die Parkanlagen zwischen der Burg Giebichenstein und den Klausbergen lautet die verheißungsvolle Einladung. Mit etwas Fantasie können sich die Teilnehmer in die Zeit der Romantik zurückversetzen und einen Bogen zu manchen Bilder der Ausstellung „Sehnsucht Romantik“ schlagen.
Das Dichterparadies in der Idylle von Reichardts Garten war eine Symbiose von Lebenshaltung, Kunst und Naturempfinden, die in ihrer Originalität vergangen sind. Aber noch heute bezaubern die Traumgärten des „Gartenträume-Konzepts“ entlang des felsigen Saaleufers Besucher aus fern und nah. Doch gelegentlich irritiert auch das Gestaltungskonzept der Parkanlagen und ihrer Wegeführungen. Dafür gibt es aber Erklärungen, die auf die Entstehungsgeschichte verweisen. Der Spaziergang will interessante Anschauungen und Einblicke vermitteln, wie die hallesche Bürgerschaft vor fast 200 Jahren bestrebt war, das stadtnahe Saaletal in einen Ort zu verwandeln, der sich an den Ideen der Romantik orientierte. Persönlichkeiten wie Reichardt, Goethe oder Eichendorff sollten hier einen immerwährenden Erinnerungsort erhalten.
Treffpunkt Parkplatz Fährstraße an der Galerie F2, um 11 Uhr.
Es wird darauf hingewiesen, dass gutes Schuhwerk Bedingung ist, da es mehrere Treppenanlagen und Unebenheiten gibt. Der Aufstieg auf die Klausberge erfolgt auf einer gut begehbaren Treppe von der Saaleseite aus.
Kosten 11,- € / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 8,- €
mit Prof. Dr. Michael Stahl (Ihlow)
“Wecken, was sein könnte.- Das Romantische als Haltung und Weltsicht.“
Eintritt 12,- € / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 10,- € inkl. Ausstellungsbesuch
mit Anja Starke, Hans- Jörg Pohl und Albrecht Hartmann
Zwei Komponistinnen. Die eine, Louise Farrenc, ein Star und erste Professorin in Paris. Die andere Prinzessin am Meininger Hof. Sie repräsentieren zusammen mit dem Cellisten und Komponisten Max Goltermann in diesem Kammerkonzert verschiedene Facetten der Romantik.
Robert Kahn blieb ebenfalls der Spätromantik treu, bis er wegen seiner jüdischen Herkunft 1938 emigrieren musste.
Anja Starke (Klarinette), Hans- Jörg Pohl (Violoncello), Albrecht Hartmann (Klavier) mit Werken von Louise Farrenc, Georg Goltermann, Marie-Luise von Sachsen- Meiningen und Robert Kahn.
Eintritt 17,- € (inkl. Ausstellungsbesuch) / ermäßigt & für Mitglieder des Kunstvereins “Talstrasse” e.V. 12,- €