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Der Jüdische Friedhof von iRădăuți in Rumänien

Die jüdische Gemeinde von Rădăuți entstand Ende des 18. Jahrhunderts und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer der größten und bedeutendsten Gemeinden der Bukowina. Durch Zuwanderung aus Galizien und Russland wuchs sie rasch, und die jüdischen Einwohner prägten Handel, Handwerk und Kultur der Stadt entscheidend mit. 1883 wurde die Große Synagoge im maurischen Stil erbaut – bis heute ein Wahrzeichen jüdischen Lebens in der Region.

 Ein herausragendes Zeugnis dieser Geschichte ist der jüdische Friedhof, der 1831 angelegt wurde. Er gehört zu den größten und besterhaltenen in der Bukowina und umfasst mehr als 7 000 Grabsteine. Viele sind kunstvoll gestaltet, mit Symbolen und hebräischen Inschriften versehen und spiegeln die religiöse und kulturelle Vielfalt der Gemeinde wider. Die ältesten Grabsteine stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während jüngere Gräber bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg reichen. Der Friedhof wurde in den letzten Jahren dokumentiert und teilweise restauriert und ist heute ein bedeutender Erinnerungsort sowie Teil des kulturellen Erbes von Rădăuți.

 Während des Zweiten Weltkriegs wurden fast alle jüdischen Einwohner 1941 nach Transnistrien deportiert; nur wenige überlebten. Nach dem Krieg schrumpfte die Gemeinde durch Auswanderung stark. Heute leben nur noch wenige jüdische Familien in der Stadt.

 Die restaurierte Große Synagoge und der historische Friedhof bewahren das Andenken an eine einst lebendige jüdische Gemeinschaft, deren Spuren tief in der Geschichte und Identität Rădăuțis verwurzelt sind.