*** 23.01.2025, 18.30 Uhr: Vortrag "Surrealismus & Revolution. Von der historischen Avantgarde, dem Scheitern und der Gegenwart" mit Maximilian Fleischer ***

Emil Nolde

* 1867 in Nolde, Kreis Tondern, heute Tønder, Dänemark
† 1956 in Seebüll

Als junger Mann arbeitete Emil Nolde in Möbelfabriken als Handwerker und Schnitzer. 1889 begann er eine Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und wurde Zeichenlehrer in der Schweiz. Bereits in seiner Kindheit entdeckte Nolde seine Leidenschaft für das Zeichnen und Malen, aber seine Karriere als Künstler begann erst im Alter von 31 Jahren. 1898 wurde Nolde von der Kunstakademie München abgelehnt. Diese Zurückweisung motivierte ihn, seine künstlerischen Fähigkeiten außerhalb des akademischen Kontextes zu erproben. Während dieser Zeit reiste Nolde häufig nach Paris und begegnete dem Impressionismus. Bereits in den frühen 1930er-Jahren war Nolde Mitglied der Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig und ab 1935, als diese mit der NSDAP gleichgeschaltet wurde, überzeugtes Mitglied der Partei. Dass seine Bilder als „entartet“ diffamiert und aus deutschen Museen entfernt wurden, Nolde dennoch bekennender Nationalsozialist blieb und sich anbiederte, ist wohl eine der Ambivalenzen seiner Biografie. 1941 bekam er sogar ein Berufsverbot, wodurch ihm das öffentliche Ausstellen, Publizieren und der Verkauf von Werken untersagt war − nicht aber das Malen selbst. In den folgenden Jahren schuf Nolde zahlreiche Aquarelle, die er „Ungemalte Bilder“ nannte. Die Werke des Künstlers wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in vielen Galerien und Museen ausgestellt, darunter in der Eremitage in St. Petersburg und im Museum of Modern Art in New York. Nolde starb am 13. April 1956.