*** 23.01.2025, 18.30 Uhr: Vortrag "Surrealismus & Revolution. Von der historischen Avantgarde, dem Scheitern und der Gegenwart" mit Maximilian Fleischer ***

Giorgio de Chirico

*1888 Volo, Griechenland | † 1978 Rom, Italien | Der italienische Maler, Bildhauer und Grafiker gilt als einer der wichtigsten Vorläufer des Surrealismus. Er studierte nach einer akademischen Ausbildung zum Ingenieur am Polytechnikum in Athen parallel Malerei bei Georgios und nach dem Tod seines Vaters von 1906 bis 1909 an der Königlichen Akademie der Künste in München. Hier besuchte er die Malklasse von Franz von Stuck. Neben Arnold Böcklin beeinflussten ihn vor allem die Traumbilder von Max Klinger. 1911 ließ sich de Chirico in Paris nieder, wo er unter anderem auf Pablo Picasso traf. 1916/17 gründete de Chirico mit seinem Bruder Alberto Savinio und dem italienischen Futuristen Carlo Carrà die Pittura metafisica und damit eine Strömung, die den Stil der Surrealisten um rund zehn Jahre vorwegnahm. Die Künstler verbanden in ihren Werken reale und imaginäre Elemente, die untereinander keinen oder nur noch einen ahnbaren Bezug herstellen. Im Jahr 1919 begann de Chirico realistischer zu malen und richtete sich am akademischen Stil aus, bevor er sich seit 1930 völlig von der Pittura metafisica abwandte, hin zu einer betont barocken und pathetischen Malweise, mit der er die moderne Malerei scharf kritisierte. Einige seiner Werke wurden auf der documenta I (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel gezeigt.