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Wassily Kandinsky

* 1866 in Moskau
† 1944 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich

Nach einem Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau entschloss sich Wassily Kandinsky erst spät, Maler zu werden, und siedelte dazu 1896 nach München über. Hier besuchte er zunächst vier Jahre lang die Malschule von Anton Ažbe. Ab 1900 studierte er ein Jahr an der Akademie bei Franz von Stuck und gründete 1901 die Künstlervereinigung „Phalanx“, die Ausstellungen veranstaltete und eine Kunstschule betrieb. Hier wurde Anfang 1902 Gabriele Münter seine Schülerin. 1903 waren beide ein Paar und begannen ab 1904 ein ausgedehntes Wanderleben, das sie nach Holland, Tunis, Dresden, Rapallo und 1906/07 nach Sèvres bei Paris führte. 1908 ließen sie sich wieder dauerhaft in München nieder. Ab 1909 gehörte Kandinsky zu den Mitbegründern der „Neuen Künstlervereinigung München“, ein Jahr später 1910 entstand sein erstes rein abstraktes Aquarell. In seinem 1912 erschienenen Buch Über das Geistige in der Kunst begründete er diesen revolutionären Schritt zur Abstraktion. Mit seinen Malerfreunden Paul Klee, August Macke und Franz Marc hob Kandinsky 1912 den „Blauen Reiter“ aus der Taufe und gab mit Marc den gleichnamigen Almanach heraus. Die Jahre des Ersten Weltkriegs verbrachte Kandinsky in Moskau, kehrte aber 1921 wieder nach Deutschland zurück. 1922 nahm er den Ruf von Walter Gropius als Meister an das Bauhaus in Weimar an. Nachdem das Bauhaus bereits 1925 nach Dessau umgezogen war, fand 1932 ein erneuter Wechsel nach Berlin statt, wo die Schule trotz Verfolgungen durch die Nationalsozialisten wiedereröffnete, ein Jahr später jedoch endgültig geschlossen wurde. 1934 emigrierte Kandinsky nach Frankreich und ließ sich in Neuilly-sur-Seine bei Paris nieder. Seine künstlerische Arbeit setzte er trotz der gefährlichen Situation auch während der deutschen Besatzung fort. Bis zu seinen letzten Lebensmonaten blieb seine Produktivität ungebrochen.