Die Ausstellung widmete sich vornehmlich dem malerischen und grafischen Werk der Künstlerin und fand parallel zur Präsentation des Kunstvereins „Die Puppe in der Moderne“ im Rahmen der Themenwoche „Doppelgänger – Von Puppen, Menschen und Maschinen“ anlässlich des 60. Geburtstages des halleschen Puppentheaters statt.
Gudrun Brüne legt ihren Schwerpunkt auf die Malerei, die ihr Projektionsfläche für eine Welt gibt, die in der Realität nur zu gerne an den Rand, aus der Gesellschaft und aus dem Bewusstsein gedrängt wird: In die Augen, in den Sinn. Sie nutzt zerstörte, aber auch lieblos ausgelagerte Puppen metaphorisch für unseren Umgang miteinander und widmet sie sich in ihren Arbeiten in erster Linie dem Menschen. Sie stellt Puppen als lenkbares, beeinflusstes Objekt in Gruppenkonstellationen, die von einer unergründbaren Dynamik angetrieben werden, dar: Ein scheinbar sinnloser Aktionismus, dessen Kräfte vom einzelnen aufgesogen werden, sich in der Gruppe jedoch verflüchtigen, stellt sich ein, und weder Betrachter noch Protagonist kennen des Rätsels Lösung.
Gudrun Brüne wurde 1941 in Berlin geboren und lebte ab 1947 in Leipzig. Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Buchbinderin arbeitete sie weitere zwei Jahre in diesem Beruf, besuchte aber zeitgleich die Abendakademie der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig und begann 1961 mit dem Studium. Dort lernte sie ihren frühen Mentor, langjährigen Lebensgefährten und späteren Ehemann Bernhard Heisig kennen. 1966 legte sie ihr Diplom ab und arbeitete zunächst als freischaffende Künstlerin, später als Assistentin und seit 1979 als Dozentin an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung der heutigen Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit 1999 lebt Gudrun Brüne mit Bernhard Heisig als freischaffende Künstlerin in Strohdehne im Havelland.