Zu dieser Ausstellung erschien ein Katalog
„Diese Ausstellung kommt spät, aber nicht zu spät. Sie mag zunächst als fällige Abgeltung einer Schuld verstanden werden und korrespondiert zugleich mit einer außergewöhnlichen Neuentdeckung. Denn fast drei Jahrzehnte nach dem Tod des Künstlers zeigt die Galerie ”Talstrasse“ Halle erstmals eine größere Kollektion von meist abstrakten Lackarbeiten, die Erwin Hahs (1887–1970) vor allem zwischen 1929 und 1939 geschaffen hat. In der Nazi-Zeit als ,entartet‘ verfemt, in der DDR als formalistisch abgestempelt, blieb diese Werkgruppe zumindest öffentlich weitgehend unbekannt (…) Im Zuge seiner engagierten ,Spurensuche‘ (…) gelang es dem Kunstverein ”Talstrasse” nun eine ebenso spezifische wie exquisite Bilderschau aus dem Nachlass zu filtern… Hahs ansonsten als ,expressiver Realist‘ geltend, verwendete klare und farbige sowie Emaillelacke, bevorzugte dabei aber Mischtechniken mit Öl-, Aquarell- oder Temperafar-ben, Tusche, Kohle, Bleistift und eingestreuten Farbpigmenten (…)“
Matthias Frede, Mitteldeutsche Zeitung, 16. Oktober 1999