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Werner und Rosemarie Rataiczyk im künstlerischen Dialog. Ein gemeinsamer Blick auf die Ostsee.

Kabinettausstellung

Werner und Rosemarie Rataiczyk unternahmen mit Aquarell- und Skizzenblöcken ausgestattet immer wieder Reisen an die Ostsee. Zuerst allein als junges Paar und später mit den beiden Kindern Marcella und Matthias Rataiczyk. Davon zeugt eine Vielzahl an Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken und Gemälden, die im Archiv der Rataiczyks in der Kunsthalle “Talstrasse“ aufbewahrt werden. So sind auch die ersten Skizzen aus jenen Künstlerreisen aus dem Jahre 1950 erhalten geblieben. Diese Rohrfederzeichnungen entstanden kurz nachdem der aus britischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten zurückgekehrte Werner Rataiczyk sein Studium der Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) aufnahm und dort auf Rosemarie Rost traf, die am selben Ort Gebrauchsgrafik, freie Grafik, Malerei und Bildteppichgestaltung studierte. Die Zeichnungen sind Zeugnis einer der ersten gemeinsamen Reisen der beiden Kunststudenten, die zwei Jahre nach Entstehung dieser Arbeiten heirateten. Die Besonderheit ist hier, dass sich die beiden Künstler meist gemeinsam niederließen um zu zeichnen. Das macht es möglich in der Ausstellung das gleiche Motiv in zwei verschiedenen Handschriften gegenüber zu stellen, um die unterschiedliche künstlerische Herangehensweise an den Bildinhalt zu eruieren.

Im Kabinett der Kunsthalle “Talstrasse“ in Halle (Saale) soll nun, über zehn Jahre nach der Ausstellung „Tage an der Ostsee“ 2012 im Kunstkaten Ahrenshoop, nicht allein das gemeinsame Thema Meer bei den Rataiczyks in den Fokus gerückt werden, sondern darüber hinaus die unterschiedliche künstlerische Herangehensweise der beiden Künstler an maritime Bildinhalte beleuchtet werden. Dafür werden Kunstwerke beginnend in den 1950er Jahren bis zur Jahrtausendwende exemplarisch ausgewählt. Es sollen überwiegend grafische Arbeiten gezeigt werden, aber auch kleinere Plastiken und Ölbilder sollen zu sehen sein. Der aktuell fortschreitende Aufbau des Archives der Rataiczyks sowie die damit einher gehende wissenschaftliche Aufarbeitung der Werke beider Künstler mit dem Ziel der Erstellung eines Werkverzeichnisses durch die Kunsthistorikerin Lena Angelstein, macht es möglich erstmals Arbeiten im Kabinett zu zeigen, die bislang der Öffentlichkeit noch völlig unbekannt sind.