6. August 2024
Carl Blechen
* 1798 in Cottbus
† 1840 in Berlin
Beruflich dem Vorbild des als Steuerberater tätigen Vaters folgend, begann Carl Blechen ab 1814 eine Lehre im Bankhaus Selchow & Co. in Berlin. Im Alter von 24 Jahren entschloss er sich gegen eine Beschäftigung im Finanzgewerbe und besuchte fortan die Landschafts- und Zeichenklasse der Berliner Akademie. 1822 führte Blechen ein Aufenthalt in Dresden zu dem norwegischen Landschaftsmaler Johann Christian Dahl, dessen naturalistischer Stil für das Frühwerk Blechens vorbildhaft war. Von 1824 bis 1827 arbeitete Blechen als Bühnen- und Dekorationsmaler am Königstädtischen Theater in Berlin. In dieser Zeit fanden wiederholt Figuren aus Theaterstücken Eingang in seine Ölgemälde, die auf den jährlichen Ausstellungen der Akademie Zuspruch fanden. Eine Reise durch Italien in den Jahren 1828 und 1829 prägte Blechens Freilichtmalerei nachhaltig und er maß fortan der Unmittelbarkeit des Eindrucks mehr Bedeutung zu als einer detailgetreuen Darstellung. Zurück in Berlin wurde Blechen 1831 an die Akademie berufen und Lehrer der Landschaftsklasse. Sein Erfolg war indes durch Depressionen und wiederholte Aufenthalte in Nervenkliniken getrübt. Schon 1840, im Alter von nur 41 Jahren, verstarb Carl Blechen. Als einer der wichtigsten deutschen Künstler des 19. Jahrhunderts gilt sein Schaffen als wegweisend für die Freilichtmalerei in Deutschland. 2010 wurde der Maler mit einer Retrospektive in der Alten Nationalgalerie in Berlin und in der Casa di Goethe in Rom geehrt. Seine Werke finden sich unter anderem in den Sammlungen der Gemäldegalerie Dresden, der Neuen Pinakothek in München sowie der Hamburger Kunsthalle.