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Franz Radziwill

* 1895 in Strohausen
† 1983 in Wilhelmshaven

Johann Franz Wilhelm Eduard Radziwill verbrachte seine Jugend und Lehrzeit in Bremen. Er absolvierte eine Maurerlehre, arbeitete jedoch nur ein halbes Jahr in diesem Beruf. Nachdem er aus dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Sanitätssoldat gedient hatte, aus britischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, fasste er den Entschluss, Maler zu werden, und arbeitete zunächst im Medium der Druckgrafik. Radziwill verkehrte mit den Expressionistinnen und Expressionisten in Norddeutschland, wandte sich jedoch Anfang der 1920er-Jahre stärker der realistischen Malerei zu. Er war Mitglied in wichtigen Gruppierungen und stellte mit wachsendem Erfolg aus. 1933 trat er der NSDAP bei und neigte dabei dem „linken Flügel“ zu. Er profitierte von Entlassungen an den Kunstakademien und wurde 1933 als Professor für Malerei an die Düsseldorfer Akademie berufen. Bald darauf wurde er jedoch wegen seines expressionistischen Frühwerks denunziert und 1935 entlassen. Zeitweise erhielt er Ausstellungsverbot, einige seiner Werke wurden zerstört und diffamiert. Dennoch konnte er ohne Unterbrechungen künstlerisch tätig bleiben und schon 1946, kurz nach Kriegsende, stellte Radziwill in Oldenburg wieder aus. 1949 wurde er im Entnazifizierungsverfahren als „entlastet“ kategorisiert. Man kann Radziwill als Zeugen des 20. Jahrhunderts sowie als Kind einer ereignisreichen Zeit gleichermaßen in den Blick nehmen. In seinen Gemälden führte er surreal anmutende Bildwelten mit altmeisterlich lasierendem Farbauftrag zusammen. In seinem Werk finden sich vorwiegend Porträts, Landschaften und Stillleben.