12. Dezember 2024
Hans Bellmer
*1902 in Kattowitz, Deutsches Kaiserreich (heute Katowice, Polen) | † 1975 in Paris, Frankreich | Auf Anraten seines Zeichenlehrers George Grosz brach Bellmer 1924 sein Ingenieurstudium ab und begann eine Typografenlehre beim Malik-Verlag in Berlin. Dort fertigte er u. a. Illustrationen für dadaistische Romane an. 1923 eröffnete er ein Atelier für Werbezeichnungen in Berlin, das er 1933 aus politischen Gründen aufgeben musste. Ab den 1930er-Jahren widmete sich Bellmer primär seiner künstlerischen Laufbahn. Er beschäftigte sich mit der erotischen Darstellung der weiblichen Anatomie, die er jedoch meist auf verfremdete Weise in Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien zeigte. Bellmer veröffentlichte 1934 eine Sammlung von zehn dieser Bilder unter dem Titel Die Puppe. Die Veröffentlichung dieser Arbeit festigte Bellmers Ansehen in der surrealistischen Bewegung. 1938 emigrierte er nach Paris und wurde mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zusammen mit Max Ernst im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert. Seine erste Soloausstellung fand 1943 in dem Buchladen Librairie Trentin in Toulouse statt.