+++ 9.2. 15 Uhr Öffentliche Sonntagsführung mit Marie Hartmann +++

Ulrich Knispel

*1911 Alt Schaumburg, Deutsches Kaiserreich (heute Szumiłowo, Polen) | † 1978 Reutlingen, Bundesrepublik Deutschland | Knispel studiert 1930 an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) bei Erwin Hahs und wechselt 1931 an die Kunstakademie Königsberg zu Alfred Partikel und Fritz Burmann. Anschließend studierte er von 1932 bis 1934 an der Staatlichen Kunstschule in Berlin bei Konrad von Kardorff und Curt Lahs und wurde zum Lehramt an höheren Schulen zugelassen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Knispel von der Wehrmacht eingezogen und geriet im Februar 1945 in Kriegsgefangenschaft. 1948 übernahm Knispel die Leitung der Grundlehre an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale). Bei einem Aufenthalt mit Studenten in Ahrenshoop 1951 wurde die SED auf ihn aufmerksam. In der Folge kam es im Zuge der Formalismus-Debatte zu starken Angriffen auf ihn und die Kunstschule Burg Giebichenstein. Es folgte seine fristlose Entlassung aus dem Lehramt. Knispel floh aus der DDR und ließ sich in West-Berlin nieder. Seit Ende 1952 war er als Kunsterzieher in Scheeßel bei Bremen tätig. 1956 übersiedelte er nach Dortmund und nahm dort eine Lehrtätigkeit am Max-Planck-Gymnasium auf. Ab 1961 wurde er Leiter der Grundlehre an der Werkkunstschule Dortmund. 1965 kehrt Knispel nach West-Berlin zurück und wurde dort bis zu seiner Emeritierung 1977 Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg.